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Abbiegeassistent

Abbiegeassistent

Wer schon einmal im Führerhaus eines 40-Tonners gesessen hat, kann sich vorstellen, wie schnell es passieren kann: Der LKW-Fahrer will an einer unübersichtlichen Kreuzung nach rechts abbiegen und übersieht dabei einen Radfahrer oder Fußgänger – und es kommt zur Kollision. Die Folgen solcher Abbiegeunfälle sind leider oft schwerwiegend oder sogar tödlich. Gemäß der Unfall-Statistik 2019 des Statistischen Bundesamts starben im Jahr 2018 in Deutschland 3.059 Menschen infolge eines Verkehrsunfalls; schätzungsweise ein Drittel dieser Unfälle betraf Radfahrer und wurde durch Unfälle aufgrund des toten Winkels verursacht.

DEFINITION TOTER WINKEL

Die Definition eines toten Winkels ist ein Bereich um ein Fahrzeug, den der Fahrer durch die Verwendung von Spiegeln nicht sehen kann, ohne den Kopf zu drehen und somit die Augen von der Straße zu nehmen. Nahezu alle Fahrzeuge haben mindestens einen toten Winkel. Unabhängig von der Bauart des Fahrzeugs tritt ein toter Winkel auf, wenn man keine Möglichkeit hat, die Aktivitäten in der Umgebung des Fahrzeugs zu beobachten, ohne sich von der Fahrposition zu entfernen.

UNFALLVERMEIDUNG DURCH ABBIEGEASSISTENT

Der Einsatz von moderner Technik kann helfen, solche Unfälle zu verhindern oder zumindest die Folgen zu minimieren. Dazu gehören auch sogenannte Abbiegeassistenten. Hierbei handelt es sich um ein technisches System, das Fahrern insbesondere von großen Fahrzeugen wie LKW oder Bussen dabei unterstützt, potentielle Gefahren im Zuge des Abbiegevorgangs frühzeitig zu erkennen, um Kollisionen zu vermeiden.

WIE FUNKTIONIERT EIN ABBIEGEASSISTENT?

Idealerweise erkennt und klassifiziert das System Fußgänger, Radfahrer und E-Scooter im toten Winkel neben dem Bus oder LKW und warnt den Fahrer durch optische oder akustische Signale. Um Personen, die sich im toten Winkel befinden, schnell zu identifizieren, werden Kameras und Sensoren eingesetzt, die beispielsweise vorne rechts an der Fahrzeugflanke oder am Außenspiegel montiert werden. Ergänzt werden kann die Abbiegeassistent Technik auch durch Ultraschall- oder Radarsensoren. Wird eine Person oder ein Roller hierdurch erfasst, wird der Fahrer durch das Aufleuchten von LED Anzeigen oder durch laute Warntöne darauf aufmerksam gemacht.

VERPFLICHTENDE AUSSTATTUNG IN DER EU

Um die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen, sollen bis 2022 in der EU Abbiegeassistent Systeme schrittweise zur Pflichtausrüstung für alle neuen Fahrzeugtypen von Lastwagen und Bussen werden. Hintergrund für die Gesetzgebung ist die Zielsetzung der europäischen Kommission, bis 2038 über 25.000 Menschenleben zu retten und mindestens 140.000 Schwerstverletzungen zu vermeiden.